Am Samstag, dem 21. August besuchte ich zusammen mit meinem Lebensgefährten, sowie in der Begleitung einem uns nahstehenden Autorenpaares die Nacht der „Bösen Mädchen“, veranstaltet in der Grande Opera in Offenbach. Während der Vorstellung der männlichen Einzelteilnehmer, die als Belustigungsobjekte für die anwesenden Damen dienen, stellte eine der Veranstalterinnen „Narzisse“ fest, dass es aufgrund dieser schon mehrfach wiederholten Party erfreuliche Paarbildungen gegeben hätte.
Dies machte mich besonders neugierig, denn schließlich ist dies auch eines der angestrebten obersten Ziele unseres „DBS-Zirkels“.
In näheren Gesprächen erfuhr ich, dass unter „dauerhaften Kontakten“ allerdings nach meinem Dafürhalten kurzfristige Bindungen gemeint sind. So gilt eine Verbindung nach Aussage einer dominanten Dame, mit der ich mich auf der Party unterhielt, schon dann als längerfristig, wenn Sie z.B. eine Dauer von ca. 3 Monaten aufweist. Kontakte könnten aktuell sehr zügig z.B. über die SZ (Sklavenzentrale) geschlossen werden, würden aber selten wirklich real und seien nach ein bis zwei Treffen auch schon wieder „gelaufen“.
Woran kann das liegen? Zumal ich mich hier mit weiblichen Vertreterinnen unserer Gemeinschaft unterhalten habe und es ja bekannt ist, dass auf eine veranlagte Frau mehr als zehn Männer kommen, die eine einschlägige Partnerschaft suchen. Ich kann mir vorstellen, dass dies mit der physischen Isolation der einzelnen Personen zusammenhängt. Durch Internet, Chat und Foren ist es zwar für die meisten relativ einfach virtuelle Kontakte zu Gleichgesinnten herzustellen, doch in dieser auch durch die Anonymität begünstigten offenen Atmosphäre fragt frau/man sich zu Recht. Wer steckt hinter dem jeweiligen Nick-Namen? Ist Frau wirklich Frau und Mann wirklich Mann? In der virtuellen Welt ist das Annehmen jeglicher Rolle vereinfacht und viele Kontakte wollen auch lediglich virtuell bleiben...
Wie wird nun der Umgang mit realen Kontakten erlebt? Nehmen wir an, ein virtueller Kontakt, wird nun real. Mann und Frau treffen sich. Meiner Erfahrung nach setzt die Aussicht, endlich ständig wiederkehrende, oft auch quälende Phantasien wahr machen zu können die realen Teilnehmer unter einen enormen Druck. Berauscht von der Idee endlich ein spiegelartiges Gegenüber gefunden zu haben, zählt oftmals nur noch das ersehnte Ausleben der eigenen Phantasien. Dies kann so rauschhaft einige wenige Male wiederholt werden.Ideal ist es natürlich, wenn die über die Spielbeziehung hinausgehenden Eigenschaften miteinander harmonieren.
Aber meistens setzt nun, viel schneller als in einer herkömmlichen Liebesbeziehung eine Ernüchterung ein, denn die charakterlichen, gesellschaftlichen und interessenmäßigen Unterschiede kommen schmerzlich zu Bewusstsein, während der Rausch des Neuen abnimmt. Wenn diese bdsm-Beziehung aber als besonders einmalig erlebt wird, können derartige Hürden durchaus übersprungen werden, was aber anscheinend nicht so häufig vorkommt, wie ich gedacht habe.
Vielmehr gaukelt das vermeintlich so vielfältige virtuelle Kontaktangebot unendliche Wahlmöglichkeiten vor, so flattern „die Schmetterlinge flott zur nächsten vielversprechenden Blume".
Liebe LeserInnen und Leser, wie erlebt Ihr diese „Berg- und Talfahrt“? Oder ist es bei Euch komplett anders gelaufen?
Eure Meinung/Erfahrung interessiert uns.
Lena K.
-Herausgeberin „Das neue Flagellanten Forum“-
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